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Steve Hauswald

Design ist perfekt, wenn es sich auf das Wesentliche reduziert. Bestes Design nimmt man fast nicht wahr.

Steve Hauswald, geboren 1974, erlernte den Beruf des Industriemechanikers, wurde dann Flugzeugtechniker, ging zur Luftwaffe und war viele Jahre in den USA stationiert. Die perfekte Verbindung von Funktionalität und Technologie der Flugzeuge faszinierte ihn. Folgerichtig besuchte Hauswald in den USA verschiedene Designkurse und studierte später an der Hochschule Magdeburg-Stendal Engineering-Design. Mit seiner technischen Vorliebe fühlte er sich in Magdeburg am richtigen Platz.

Später ging Steve Hauswald nach Leipzig, wo er die Leipzig School of Design (LSOD) gründete. Als ihr Geschäftsführer hat er es sich zur Aufgabe gemacht, das Berufsfeld Design bei den jungen Menschen zu entmystifizieren. Er möchte ihnen eine Entscheidungshilfe für ein Studium auf diesem Gebiet oder die mögliche Verknüpfung mit anderen Studiengängen an die Hand geben.  

Die Grundidee: ein Vorstudium, vergleichbar mit dem »Vorkurs des Bauhauses«, angepasst an das Hier und Jetzt. Diesen Vorkurs – als stabilisierendes Strukturelement am Bauhaus – entwickelte einst der Schweizer Maler und Kunstpädagoge Johannes Itten. Für ihn bildeten individuelles Empfinden, subjektives Erkennen und objektives Erfassen die Basis für kreatives Gestalten. 

Ein halbes Jahr lang lernen junge Menschen an der LSOD die Grundlagen der visuellen Gestaltung über das Hintertürchen der darstellenden Geometrie. Sie können sozusagen eine Probefahrt durch verschiedene gestalterische Fachrichtungen, wie beispielsweise Architektur, Industrie- oder Kommunikationsdesign, unternehmen. Die LSOD begleitet seit mittlerweile zehn Jahren junge Menschen zum Beginn ihrer Ausbildung bzw. ihres Berufsweges. Wichtig und bereichernd ist dabei auch die Partnerschaft mit der Shanghai Art & Design Academy in China.

Immer inspiriert vom Bauhaus, erklärt Steve Hauswald seinen Schülerinnen und Schülern das Zusammenspiel von Funktion und Form im Design.

Steve Hauswald durchdringt komplizierte technische Zusammenhänge. Er muss Prozessabläufe und Materialien kennen, die Grundlagen zur Gestaltung einfacher und äußerst funktionaler Dinge sind.

Das Thema Arbeitsschutz ist für ihn als Industriedesigner eine wichtige und oft unterschätzte Kategorie. Eine Veränderung – z. B. bei der Schutzkleidung – in Richtung zeitgemäßer Gestaltung, mit hohem Tragekomfort und erhöhter Sicherheit, findet er genauso relevant wie notwendig.

Design ist für Hauswald perfekt, wenn es sich auf das Wesentliche reduziert. „Bestes Design nimmt man fast nicht wahr“, sagt er. Auch ein Zweit- oder gar Drittnutzen zeichnet für ihn gutes Design aus, wenn beispielsweise die Schreibtischlampe noch mit einem USB-Steckplatz versehen ist. Das mutet trivial an, spricht aber für die Funktionalität des Designs. 

Die Frage nach dem Nutzen und der Sinnhaftigkeit eines Produktes ist für Steve Hauswald ebenso wichtig wie jene nach der Lebensdauer und Haltbarkeit. Besteht überhaupt die Möglichkeit einer Reparatur? Bedeutungsvoll ist auch – speziell für ein späteres Recycling – welche Materialien verwendet werden. 

Steve Hauswald freut sich auf die Einreichungen zum Sächsischen Staatspreis für Design und schätzt den Mut und das Selbstvertrauen der Bewerberinnen und Bewerber, sich den Bewertungen der Juroren zu stellen. Die Designleistung wird er an Funktionalität und verwendeten Materialien messen. 

Das Design sollte überlegt und konsequent sein sowie ästhetische Qualitäten besitzen. Steve Hauswald erwartet ein Produkt, das mit ihm kommuniziert, ihn anspricht, dazu langlebig und möglicherweise mehrfach nutzbar ist.

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