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Dr. Frank Dittrich

Der Endnutzer muss im Fokus der Produktgestaltung stehen.

Ist das Bedienpanel einer Maschine gut gestaltet, selbsterklärend und leicht bedienbar, so können Stressfaktoren gesenkt werden. Ein Pluspunkt für das Gesundheitsmanagement der Firma. Die Bedürfnisse und Fähigkeiten der Benutzer von Werkzeugmaschinen oder anderen industriellen Arbeitsmitteln, von Medizintechnik, Haushaltsgeräten oder Software-Produkten zu berücksichtigen, ist eines von vielen Themen, mit denen sich Dr. Frank Dittrich an der TU Chemnitz beschäftigt.

Frank Dittrich ist fest verwurzelt in der Region, in Sachsen. Stetigkeit zeichnet seine Biografie aus. Aufgewachsen im Erzgebirge, wo er 1982 geboren wurde und zur Schule ging, hat er an der TU Chemnitz Wirtschaftsingenieurwesen studiert, 2015 dann promoviert und forscht weiterhin an der TU Chemnitz. 

Seine interdisziplinäre Forschung und die damit einhergehende Wissensvermittlung zum Thema Usability, zu deutsch Gebrauchstauglichkeit, führen Frank Dittrich oft an sächsische Unternehmen. 

Produkte gebrauchstauglich und nutzerfreundlich zu gestalten, ist das oberste Ziel seiner Arbeit. Denn nicht nur die Nutzer profitieren von einer guten Gestaltung, sondern auch Hersteller und Unternehmen können den Wettbewerbsfaktor Usability für sich nutzen. 

Komplexe betriebliche Anwendungssoftware beispielsweise, mit deren nutzerfreundlicher Gestaltung sich Frank Dittrich während seiner Tätigkeit im Kompetenzzentrum Usability für den Mittelstand befasste, durchdringt zunehmend den Arbeitsalltag. Einfach zu bedienende Software beschleunigt die Bedienabfolgen, reduziert Bedienfehler und erhöht damit die Produktivität der Nutzer.

Frank Dittrich leitet derzeit das Team des Forschungsclusters »Product Engineering«, das schwerpunktmäßig zu Themen aus dem Bereich Mensch-Technik-Interaktion und nutzerzentrierte Produktgestaltung forscht. Die nutzerzentrierte Gestaltung stellt den Endnutzer in den Mittelpunkt der Produktentwicklung. So können Bedürfnisse und Fähigkeiten der Zielgruppe in die Produktgestaltung einfließen. Zentrales Element ist dabei die Durchführung von Tests, bei denen Nutzer beim Gebrauch von Produktentwürfen und Prototypen beobachtet werden. Produktentwickler erhalten dadurch wichtige Hinweise, welche Bedienschwachstellen bestehen und wie sie reduziert werden können. 

Studienergebnisse von Frank Dittrichs Team flossen z. B. in den vom Innovationspreis Mitteldeutschland 2016 prämierten Fingerabdruckscanner der JENETRIC GmbH ein, einen Fingerscanner, wie er auf Flughäfen bei der Einreisekontrolle verwendet wird. An seine Bedienerfreundlichkeit werden sehr hohe Anforderungen gestellt. Menschen aus unterschiedlichen Kulturkreisen müssen die Piktogramme verstehen. Auf Flughäfen hat niemand Zeit, alles muss sehr schnell ablaufen. Die Professur Arbeitswissenschaft und Innovationsmanagement, an der Frank Dittrich arbeitet, brachte den Faktor Mensch in die Entwicklung ein. Die fehlerfreie Erstbedienung ohne Vorwissen der Probanden konnte – dank der Nutzerstudien – von 26 Prozent auf 86 Prozent gesteigert werden.

Frank Dittrich sieht bei seiner Arbeit immer die Parallele zum Arbeitsschutz. Beim Design achtet er auf Bedienschwachstellen, auf die Gefahr gesundheitlicher Beeinträchtigungen.

Die Nutzerfreundlichkeit von Produkten ist ausschlaggebend. Sind Produkte an die kognitiven und physischen Voraussetzungen der Nutzer angepasst, bedeutet dies, dass langfristige gesundheitliche Folgeerscheinungen vermieden werden und somit große soziale Nachhaltigkeit.

Als beratendes Jurymitglied für den Sonderpreis des Sächsischen Staatspreises für Design 2020 »Design macht Arbeitsschutz attraktiv« wird Dr. Frank Dittrich besonders auf Nutzer- und Bedienfreundlichkeit, die Usability, der Produkte achten. Ein Mehrwert für die Benutzer und deren Unterstützung bei der Bewältigung ihrer speziellen Aufgaben sind für ihn ausschlaggebend.

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